Cup-Achtelfinal bei Bellinzona

Am Samstag musste sich die AC Bellinzona mit einem 1:1 gegen Stade Nyonnais begnügen. Der Tabellenletzte aus der Romandie kam in der Nachspielzeit zum Ausgleich. Torschütze für die Tessiner war der in Italien gross gewordene Rilind Nivokazi, letzte Saison in Luganos U21. Der 24-Jährige war bester Mann auf dem Platz und ist Bellinzonas erfolgreichster Torschütze.

Seit 2022 ist die AC Bellinzona wieder in der Challenge League, neun Jahre nach dem Zwangsabstieg. 2013 duellierte sich die ACB bis weit in den Frühling mit Aarau um den Aufstieg. Am Tag nach der letzten Runde aber wurde das vorläufige Ende des Clubs eingeleitet, er erhielt keine Lizenz mehr. Die Überschuldung war zu gross. Dem Konkurs folgte 2014 eine Wiederauferstehung, es ging es in der 2. Liga weiter, zwei Aufstiege hintereinander führten 2016 in die 1. Liga, zwei weitere Jahre später war die ACB in der Promotion League.

Pablo Betancur wurde 2021 Besitzer der ACB. Der Peruaner, auch Spieleragent, war einst schon beim FC Lugano beteiligt und wollte diesen auch übernehmen. In der Kantonshauptstadt fiel zunächst sein Verschleiss an Trainern auf. Drei Trainer waren es in der Aufstiegssaison, wobei Marco Schällibaum nach dem Erfolg freiwillig ging. 2022 starteten die Granata in die Challenge League mit David Sesa, der aber schon Mitte August das Amt entnervt niederlegte. Fünf weitere Trainer wurden in den folgenden 14 Monaten beschäftigt. Mit Manuel Benavante kehrte schliesslich Ruhe ein, der Katalane ist nun seit 14 Monaten im Amt.

Im Hinblick auf den Donnerstag schöpft Bellinzona Hoffnung aus dem Vorjahr, als sich der FC Zürich im Achtelfinal äusserst schwertat und in die Verlängerung musste. Nivokazi sprach am Samstag davon, dass ja der FCSG als Oberklassiger unter Druck stehen wird. Sein Team solle unbeschwert aufspielen, dann finde es aus diesem Loch.

Statistisches:

• Im dritten Cupspiel der Saison reisen wir zum dritten Mal ins Tessin. Zuvor spielten wir beim FC Malcantone aus der 2. Liga interregional 4:0 und beim FC Paradiso aus der Promotion League 3:1.
• Die AC Bellinzona bezwang in der 1. Runde den SC Kriens (Promotion League) 2:1 (Torschützen Tomas Chacón und Nassim L'Ghoul) und dann den Nachbarn FC Gambarogno-Contone (2. Liga inter) ebenfalls 2:1 (Tore Johan Nkama und Chacón).
• Es ist das fünfte Mal, dass wir im Cup auf die AC Bellinzona treffen. Wobei dies beim ersten Mal bloss so geplant war. Das war im November 1935, und weil sich die beiden Clubs nicht auf einen Spieltermin einigen konnten, wurde gelost - der FCSG durfte in die Achtelfinals.
• Ebenfalls im Sechzehntelfinal setzten wir uns am 8. Dezember 1946 mit 3:2 nach Verlängerung durch. Damals waren wir als NLB-Club der Unterklassige.
• Unseren einzigen Cupsieg feierten wir mit einem 2:0 im Final gegen die AC Bellinzona. Rudi Nafziger traf am 26. Mai 1969 für uns in der 61. und 71. Minute im Berner Wankdorfstadion.
• Die am kommenden Wochenende ihr 120-Jahr-Jubiläum feiernde AC Bellinzona war zwei weitere Male Cupfinalist: 1962 (0:4 nach Verlängerung gegen Lausanne-Sports), und 2008 gegen den FC Basel (1:4). Die beiden Finals erreichte die ACB als NLB- bzw. Challenge-League-Club.
• Unser letztes Cup-Duell mit der AC Bellinzona datiert vom 16. November 1997. Die ACB war noch in der 1. Liga und ging durch den damals 21-jährigen Mauro Lustrinelli in der 32. Minute in Führung. Edwin Vurens glich fünf Minuten später aus, nach der Pause sorgten Goals von Erik Regtop (51.) und Leonel Herrera (83.) für den 3:1-Sieg und damit einen Schritt in Richtung Cupfinal.
• Unser letztes Cupspiel in Bellinzona hingegen gab es vor zwei Jahren. Am 8. November 2022 musste der Zweitligist AC Arbedo-Castione in die Nachbarstadt ausweichen. Wir gewannen nach zähem Anlauf letzlich 5:0. Torschützen waren Stefano Guidotti, Emmanuel Latte Lath (2x), Albert Vallci und Fabrizio Cavegn.