Wir ziehen in die nächste Runde ein!

Das Spiel in Breslau wird wohl als eines der verrücktesten in der 145-jährigen Geschichte des FC St.Gallen 1879 eingehen. Es gibt nichts – wirklich nichts!, – was in diesem Spiel gefehlt hätte. Von aberkannten Toren, zu wiederholenden Elfmetern bis zu mehreren Platzverweisen und einer irren Wende, als die Gastgeber ihren Drei-Tore-Rückstand gegen uns innert sechs Minuten wettgemacht haben. Man weiss gar nicht, wo man beginnen soll.

Wohl in der 12. Minute, als Musiolik den vermeintlichen Führungstreffer schiesst, nachdem wir zuvor unter Druck geraten sind. Doch statt 0:1 heisst es neun Minuten später 1:0 für uns, weil Bastien Toma trifft. Wir sind im Gesamtskore nun mit 3:0 vorne, was soll da noch schief gehen? Zumal wir vor der Pause das Spiel bestimmen und nun unsererseits die Gastgeber in ihre Hälfte drücken. Doch dann gelingt Slask Wroclaw entgegen dem Spielverlauf der Ausgleich. Zwei Minuten später das 2:1, unsere Nerven beginnen zu wackeln. Und es kommt, wie es kommen musste: In der Nachspielzeit schiesst Breslau noch das 3:1 und das 3:3 im Gesamtskore.

In der zweiten Hälfte ist es ein Abnützungskampf, der ruppig und hart geführt wird, was mehrere minutenlange Unterbrüche zur Folge hat. Und dann ist da gleich zu Beginn auch noch ein rassistischer Vorfall gegen unseren Goalie Lawrence Ati-Zigi, welchen wir als Klub aufs Schärfste verurteilen. 

Dann in der 73. Minute die abermals vermeintliche Wende, als Slask einen Elfmeter zugesprochen erhält. Doch wieder überprüft der kroatische Schiedsrichter seinen Entscheid nach einer VAR-Intervention. Und er nimmt nicht nur den Elfmeter zurück, sondern zeigt Slask-Captain Petkov auch noch Gelb für die Schwalbe. Und weil es seine zweite Verwarnung war, muss er vom Platz.

Mit all diesen Verzögerungen gibt es zwölf Minuten Nachspielzeit, doch die reichen nie und nimmer! Denn in der elften Minute der Nachspielzeit meldet sich wieder der VAR: Elfmeter für uns! Zu viel für Breslaus Nahuel, der wegen Meckerns ebenfalls mit der Ampelkarte vom Platz fliegt. Dann kann Christian Witzig nach endlosen Diskussionen in der 17. Nachspielminute zum Elfmeter antreten – und verschiesst! Wahnsinn! Aber nicht das Ende des Wahnsinns, denn auch hier meldet sich wieder der VAR und der Elfmeter wird wiederholt. Und Willem Geubbels behält nun in der 19. Nachspielminute die Nerven.

Doch damit ist die Partie noch nicht zu Ende. In der 22. Nachspielminute macht Ortiz zuerst eine Schwalbe im Strafraum, sieht Gelb und fliegt dann ebenfalls noch wegen Meckerns vom Platz. Und erst dann ist das Spiel fertig. (man)

Slask Wroclaw – FC St.Gallen 1879 3:2 (3:1)

Tarczynski Arena – 18'053 Zuschauer – SR Duje Strukan (KRO).

Tore: 21. Toma (Akolo) 0:1, 41. Schwarz (Zukowski) 1:1, 43. Samiec-Talar (Nahuel) 2:1, 45.+2 Petkov (Schwarz) 3:1, 90.+18 Geubbels (Pen.) 3:2.

Slask: Leszczynski; Zukowski, Petrov, Petkov, Matsenko (90.+19 Guercio); Cebula (81. Paluszek), Pokorny, Schwarz (90.+19 Ortiz); Samiec-Talar (67. Ince); Musiolik (90.+19 Jezierski), Nahuel.
St.Gallen: Zigi; Stanic (61. Schmidt), Diaby, Ambrosius, Okoroji; Görtler (Cap., 61. Stevanovic), Quintillà, Witzig (90.+24 Konietzke); Toma; Geubbels (90.+19 Milosevic), Akolo (90.+24 Cissé).

Verwarnungen: 2. Okoroji (Foul), 6. Zukowski (Foul), 31. Quintillà (Zeitspiel), 45.+1 Petkov, Matsenko, Görtler (alle Meckern), 54. Stanic (Foul), 77. Nahuel (Foul), 90.+12 Leszczynski (Meckern), 90.+22 Ortiz (Schwalbe).

Bemerkungen: St.Gallen mit Watkowiak, Dumrath, Cissé, Yannick, Vallci, Faber, Ruiz, Schmidt, Konietzke, Stevanovic, Csoboth, Milosevic (Ersatzbank) und ohne Nuhu, Karlen, Mambimbi, Fazliji (alle verletzt). – 12. Tor von Musiolok wird nach VAR-Intervention aberkannt. – 75. Elfmeter für Slask nach VAR-Entscheid zurückgenommen. – 76. Gelb-rote Karte gegen Petkov (Schwalbe). – 90.+11 Gelb-rote Karte gegen Nahuel (Meckern). – 90.+17 Elfmeter wird mach VAR-Entscheid wiederholt. – 90.+22 Gelbrote Karte gegen Ortiz (Meckern).