WIR stehen in der Conference League

Trabzonspor - FC St.Gallen 1879 5:6 (0:1) Do, 29.08.24 Spielberichte Bildbeschreibung

Dank dem Sieg im Playoff-Rückspiel nach Penalty gegen Trabzonspor stehen wir in der Ligaphase der Conference League.

Der 29. August dürfte in der Ostschweiz den 1. August als Nationalfeiertag ablösen. Exakt elf Jahre nach dem Wunder von Moskau haben wir heute das Wunder von Trabzon erlebt. Im türkischen schwülheissen Klima bleiben wir eiskalt und verwandeln jeden der fünf Elfmeter und ziehen nach brutalen 120 Minuten mit einem 6:5-Sieg nach Elfmeterschiessen in die Ligaphase der Conference League ein. Wir spielen auch im Herbst international.

Im Gegensatz zum Hinspiel startete Trabzonspor nicht so dominant, die Partie war über weite Strecken ausgeglichen, und je länger die erste Halbzeit dauerte, desto mehr übernahmen wir das Spieldiktat. Und das zahlte sich in der 31. Minute aus, als Chadrac Akolo klug auf Isaac Schmidt ablegte und dieser den Ball wunderbar ins Netz schlenzte – und ins Herz der 25000 Heimfans stach. In der Viertelstunde vor der Pause bestätigten wir die Führung: Das 1:0 nach 45 Minuten war absolut verdient und das Heimteam wurde gnadenlos ausgepfiffen von seinem Publikum.

Nach dem Seitenwechsel kam Trabzonspor dann wieder mit etwas mehr Druck auf das Feld. In der 51. Minute lenkte Zigi mit den Fingerspitzen einen Schuss noch über die Latte, obwohl dieser wohl auch so das Ziel verfehlt hätte. Ein Eingreifen mit Folgen, denn die anschliessende Ecke köpfte Destan am ersten Pfosten ins Netz. Nun erwachte das Stadion und wurde wieder richtig laut, lauter als zur Pause beim Pfeifkonzert. Nun galt es, diese Druckphase des Heimteams zu überstehen.

Ab der 70. Minute war dann das Spiel wieder etwas weniger hektisch, doch einige der Spieler – von beiden Teams – waren von Krämpfen geplagt. Der drohenden Verlängerung von zweimal 15 Minuten dürften nicht alle mit Freuden entgegengeblickt haben. Es war brutal zu spielen auf dem Feld, doch nach acht Minuten Nachspielzeit war die Verlängerung Tatsache.

In dieser gingen weder Trabzonspor noch wir volles Risiko, doch es blieb ungemein spannend. Als Trézéguet in der 110. Minute einen Freistoss ans Lattenkreuz nagelte, da blieb wohl allen Grün-Weissen das Herz kurz stehen und der Atem stockte. Doch auch diese letzte Druckphase überstanden wir und es kam zum Elfmeterschiessen.

«Ich habe keinen Spieler gefragt, ob er schiessen will», verriet Enrico Maassen nach der Partie, «weil diese Entscheidung die Spieler Energie kostet». Er nehme den Spielern die Entscheidung ab und gebe ihnen Vertrauen. Dieses Vertrauen zahlte sich aus, denn unsere fünf Schützen trafen alle, während der letzte Trabzon-Spieler den Ball an die Latte knallte und dem Druck nicht mehr standhielt. Das Wunder von Trabzon war geschaffen! (man)

 

Trabzonspor A.S. – FC St.Gallen 1879 5:6 n.E. (0:1, 1:1)

Papara Park – 25'000 Zuschauer – SR Andris Treimanis/LET (VAR Kristaps Ratnieks/LET).

Tore: 31. Schmidt (Akolo) 0:1, 52. Destan (Barisic) 1:1.
Elfmeterschiessen: Denswil 2:1, Milosevic 2:2, Trézéguet 3:2, Vallci 3:3, Barisic 4:3, Cisse 4:4, Dragus 5:4, Toma 5:5, Savic schiesst an die Latte, Ambrosius 5:6.

Trabzon: Cakir; Tufan (46. Malheiro), Savic, Denswil, Barisic; Yokuslu (90.+1 Lundstram), Mendy; Visca (91. Yildrim), Bardhi (46. Canak), Orsic (75. Trézéguet); Destan (75. Dragus).
St.Gallen: Zigi; Schmidt (61. Faber), Ambrosius, Vallci, Okoroji (85. Yannick); Görtler (Cap.), Stevanovic, Witzig (61. Csoboth); Toma; Geubbels (72. Cisse), Akolo (46. Milosevic).

Verwarnungen: 65. Görtler (Foul), 83. Zigi (Zeitspiel), 89. Yannick (Foul), 109. Ambrosius (Foul).

Bemerkungen: St.Gallen mit Watkowiak, Dumrath, Stanic, Cisse, Yannick, Diaby, Mambimbi, Faber, Ruiz, Konietzke, Csoboth, Milosevic (Ersatzbank) und ohne Nuhu, Quintillà, Fazliji (alle verletzt) und Karlen (nicht im Aufgebot). – 110. Freistoss von Trézéguet ans Lattenkreuz.