Punkteteilung mit Servette

Nur drei Tage nach dem 2:6 in Brügge wollte die Mannschaft von Trainer Enrico Maassen Wiedergutmachung betreiben. Dies gelang ihr während einer Halbzeit im erneut ausverkauften kybunpark fast ausnahmslos. Einziger Wermutstropfen war, dass die Espen zur Pause nur mit einem Tor in Führung lagen. Ein 3:1 oder gar 4:1 hätte eher dem Spielverlauf entsprochen.

Für den Treffer war keiner der Stürmer besorgt, sondern Lukas Görtler. Er köpfte am hinteren Pfosten eine Freistossvariante wuchtig zum 1:0 ins Netz. Nach dem Spiel meinte er lachend, dass dort eigentlich Albert Vallci gewesen wäre, doch nun sei das seine Position und die gebe er nicht mehr her.

Nach etwas mehr als einer Stunde verliess unser Captain leicht angeschlagen das Feld, um nichts zu riskieren. Ungeplant waren jedoch der Wechsel von Jozo Stanic zur Pause, auch der leicht angeschlagen, und jener von Noah Yannick. Dieser gab heute vor den Augen seines Vaters sein Debüt in der Startelf, und der Kameruner tat dies mehr als nur ordentlich. Schade, musste er verletzt raus. Und in der Nachspielzeit erwischte es auch noch Stephan Ambrosius.

«Es war heute das erste Mal, dass wir die Doppelbelastung gespürt haben», sagte Captain Görtler nach dem Spiel. Doch weder er noch Konrad Faber und auch nicht Coach Enrico Maassen wollten dies als Ausrede verstanden wissen. Alle betonten, dass man als Fussballer daraufhin arbeite, um englische Wochen spielen zu können. «Doch niemand von uns ist sich diesen Rhythmus gewohnt», so Görtler.

In der ersten Halbzeit habe sein Team trotz der Doppelbelastung sehr viel Energie auf den Platz gebracht und die richtige Reaktion gezeigt, sagte Enrico Maassen. Nach nur 30 Sekunden in der zweiten Halbzeit gelang den Gästen jedoch bereits der Ausgleich und das 1:1 verschaffte Servette die zweite Luft. Sie kamen stark verbessert aus der Kabine und seien in der zweiten Halbzeit das bessere Team gewesen, gab Maassen zu. Von daher gehe das Remis in Ordnung.

Umso mehr, als auch noch Hugo Vandermersch unplanmässig vom Feld musste. In der 81. Minute sah er wegen wiederholten Foulspiels die Ampelkarte. Die letzte Viertelstunde mussten wir deshalb noch etwas mehr leiden, und die Genfer hatten gute Chancen auf den Sieg. Doch diesen hätte sein Team nach so einer ersten Halbzeit auch nicht verdient gehabt, meinte Servette-Trainer Thomas Häberli an der Medienkonferenz. (man)

FC St.Gallen 1879 – Servette FC 1:1 (1:0)

kybunpark – 18'380 Zuschauer (ausverkauft ausser Gästesektor) – SR Stefan Horisberger (VAR Anojen Kanagasingam).

Tore: 21. Görtler (Quintillà) 1:0, 46. Miroslav Stevanovic (Mazikou) 1:1.

St.Gallen: Zigi; Vandermersch, Stanic (46. Diaby), Ambrosius, Yannick (72. Faber); Görtler (Cap., 65. Mihailo Stevanovic), Quintillà, Witzig; Toma (65. Csoboth); Geubbels, Mambimbi (65. Milosevic).
Servette: Frick (Cap.); Tsunemoto, Rouiller, Severin, Mazikou; Cognat, Douline; Miroslav Stevanovic (71. von Moos), Atunes (88. Simbakoli), Kutesa; Guillemenot (46. Crivelli).

Verwarnungen: 48. Ambrosius (Foul), 60. Vandermersch (Foul), 77. Csoboth (Foul), 79. Tsunemoto (Foul).

Bemerkungen: St.Gallen mit Dumrath, Cisse, Diaby, Faber, Konietzke, Mihailo Stevanovic, Probst, Csoboth, Milosevic (Ersatzbank) und ohne Watkowiak, Nuhu, Akolo, Vallci, Fazliji, Okoroji (alle verletzt/krank), Karlen, Ruiz (beide nicht im Aufgebot). – 81. Gelb-rote Karte gegen Vandermersch (Foul).