Marc Zellweger wird 50

Happy Birthday, Zelli! Di, 17.10.23 Club Bildbeschreibung

Am heutigen Dienstag feiert unser Ex-Spieler Marc Zellweger seinen 50. Geburtstag.

Wohl auf keinen anderen trifft die Bezeichnung «Clublegende» beim FCSG mehr zu als auf Marc Zellweger. Von 1995 bis 2001 und zwischen 2003 und 2010 absolvierte «Zelli» über 500 Spiele für den FC St.Gallen 1879. Seither wird die Nummer 17, seine Nummer 17, beim FCSG nicht mehr vergeben.

Den Anfang nahm die Geschichte in der Winterpause der Saison 1994/95. Der FC St.Gallen 1879 war für die bevorstehende Auf-/Abstiegsrunde auf der Suche nach einem Stürmer. Fündig wurde Trainer Uwe Rapolder in der 2. Liga beim FC Seuzach, wo Marc Zellweger regelmässig Tore erzielte. Rapolder habe sich wegen seiner Verpflichtung einiges anhören müssen, erinnerte sich «Zelli» später. Doch er sollte recht behalten.

Am 1. April 1995 gab Marc Zellweger gegen Yverdon sein Debut für Grünweiss, und bei seinem ersten Startelfeinsatz gute drei Wochen später war er gleich Doppeltorschütze. Schon im folgenden Herbst wurde er vermehrt im Mittelfeld eingesetzt, und im April 1997 stellte ihn Roger Hegi zum ersten Mal als Verteidiger auf. Die Idee kam dem Trainer nach einem 0:8 bei GC, und sie funktionierte. Fortan war «Zelli» aus der Defensive nicht mehr wegzudenken. Als Rechtsverteidiger wurde er zum Stammspieler, qualifizierte sich mit dem FC St.Gallen 1879 für den Cupfinal 1998 und musste erleben, wie dieser auf dramatische Weise verloren ging.

Auf eine der bittersten Niederlagen folgte zwei Jahre später der grosse Triumph, für den Verein wie auch für Marc Zellweger. 2000 wurde der FC St.Gallen 1879 sensationell Schweizer Meister. «Zelli» war da längst eine Teamstütze und wegen seiner kämpferischen Art Publikumsliebling und Kultfigur im Espenmoos. 33 der 36 Spiele im Meisterjahr bestritt er über die volle Distanz und trug drei Tore zum Titel bei, darunter den entscheidenden Treffer beim 2:1 in Luzern – dem letzten Spiel, bevor die Meisterschaft Tatsache wurde.

Es sei die schönste Zeit seiner Karriere gewesen, meinte der Spieler rückblickend. Auch bei den anschliessenden Europacup-Spielen gegen Galatasaray, Chelsea oder ein Jahr später gegen Freiburg war Marc Zellweger mit von der Partie, bis im November 2001 sein erstes Engagement beim FCSG zu Ende ging.

Wie viele andere Spieler der Meistermannschaft hatte auch «Zelli» das Interesse anderer Vereine auf sich gezogen. Der Verteidiger, der inzwischen auch Nationalspieler geworden war, folgte dem Ruf des 1. FC Köln und wechselte in die Bundesliga. Dort gelang ihm ein Einstand nach Mass; sowohl im ersten Meisterschaftsspiel als auch kurz darauf im Pokal erzielte er jeweils ein Tor. Mit seiner Art, Fussball zu spielen, kam er auch bei den Kölner Fans gut an. Dennoch war seine Karriere in der Bundesliga nur von kurzer Dauer. Als Trainer Ewald Lienen im Januar 2002 entlassen wurde, spielte Marc Zellweger bei dessen Nachfolger Friedhelm Funkel keine Rolle mehr. Zu Beginn der Saison 2002/03 verliehen ihn die Kölner an den FC Wil, und ein Jahr später kam es zur Rückkehr zum FC St.Gallen 1879.

Es folgten weitere sieben Saisons in Grünweiss für unsere legendäre Nummer 17 – und wenige Monate nach seiner Heimkehr ein unvergessener Moment. Als im Februar 2004 Torhüter Stefano Razzetti die Rote Karte erhielt und St.Gallen schon dreimal gewechselt hatte, musste ein Feldspieler ins Tor. Marc Zellweger streifte sich das Goalietrikot über – und wehrte prompt den anschliessenden Penalty ab!


Sportlich lief es dem FC St.Gallen 1879 in dieser Zeit mit wenigen Ausnahmen nicht gut, und im Mai 2008 – just zum Abschied aus dem Espenmoos – musste der Verein den Gang in die Challenge League antreten. Für Marc Zellweger war dies jedoch kein Anlass, den FCSG zu verlassen. Er blieb Grünweiss treu und schaffte mit den St.Gallern ein Jahr später als Captain den sofortigen Wiederaufstieg in die Super League.

Überraschend für viele, auch für den Spieler selbst, kam das Ende beim FC St.Gallen 1879. Im April 2010 gab der Club bekannt, dass der inzwischen 36-jährige «Zelli» keinen Vertrag mehr erhalten würde, obwohl dieser keinen Hehl draus machte, dass er gerne noch eine Saison angehängt hätte. So endete wenige Wochen später die 14-jährige, 518 Spiele dauernde Ära Marc Zellwegers beim FC St.Gallen 1879 – jedoch nicht dessen Karriere als Fussballer. «Zelli» schloss sich dem Stadtrivalen SC Brühl an, und schaffte mit den Kronen den Aufstieg in die Challenge League. Da der FCSG im gleichen Jahr den Gang in die Zweitklassigkeit antreten musste, konnte Marc Zellweger am 25. Februar 2012 noch einmal im kybunpark vor den FCSG-Fans auflaufen und sich ein weiteres Mal gebührend vom St.Galler Publikum verabschieden.

Wenige Monate später beendete «Zelli» seine Karriere als aktiver Fussballer und setzte sein Praktikum bei der FC St.Gallen Event AG fort, das er bereits zuvor begonnen hatte. 2013 bekam er das Angebot, die Leitung des neu eröffneten Update Fitness Centers in Rorschach zu übernehmen. Marc Zellweger sagte zu, und ist bis heute in dieser Funktion wie auch als Fitnesscoach tätig.

Happy Birthday und alles Gute, Zelli!